Dieter Kraft
Visuelle Wahrnehmung ist die Verarbeitung von Informationen, die durch Lichtreize ausgelöst werden. Diese Lichtreize gelangen über das Auge ins neuronale Netzwerk des Grosshirns.
Der Datenfluss von der Netzhaut ins Grosshirn von circa 1,5 Gigabyte/sec wird komprimiert, da die Sauerstoffversorgung des Gehirns für solche Datenmengen nicht ausreicht. Die komprimierten Daten werden auf mehreren Kanälen übertragen. Dabei wird ein Bild beispielsweise in diffuse Licht-Schattenzeichnung und scharfe Konturen zerlegt.
Aus Helligkeitsunterschieden entstehen dann in der Informationsverarbeitung Formen, denen eine Bedeutung zugewiesen wird oder die durch Vergleich mit bereits gespeicherten Formen eingeordnet werden.
Die Verarbeitung und Interpretation von Wahrnehmungs-Differenzen ist eine der Voraussetzungen für menschliches Denken. Die Bedeutung einer Information liegt in ihrer Form und in der formalen Veränderung während des Informationsprozesses. Alles was Menschen denken, empfinden, wollen oder tun, ist Resultat von Informationsverarbeitungsprozessen.
Sehen ist mit Erinnerung und Emotion verknüpft.
Das Auge erkennt Helligkeits- und Farbunterschiede mit zwei Arten von Rezeptoren: Bei schlechtem Licht (Dämmerung etc.) sorgen die Stäbchen für die Wahrnehmung, wobei die Farbwahrnehmung je nach verbleibender Helligkeit eingeschränkt ist oder ganz ausbleibt. Bei gutem Licht sorgen die Zapfen für optimale Farb- und Graustufen-Wahrnehmung. Durch das binokulare Sehen können wir Raum wahrnehmen und Distanzen richtig einschätzen.
Bei der Innen-Wahrnehmung entstehen im Gehirn unabhängig von äusseren Reizen Bilder. Diese können erinnert, vorgestellt oder geträumt sein. Für das Gehirn spielt es keine Rolle, ob eine Szene geträumt oder «real» erlebt wird. Sehen ist mit Erinnerung und Emotion verknüpft. Das Vorstellungsvermögen, die Fähigkeit, sich Bilder vorzustellen ist nicht nur für den Erfolg von Lernprozessen mitentscheidend.
Der Bereich wirklich scharfer Abbildung auf der Netzhaut ist sehr klein, er entspricht einem Sehwinkel von circa 1,5 Grad. Mit zunehmender Distanz zu diesem scharfen Bereich wird die Abbildung diffuser, der Interpretationsspielraum wird grösser.
Die Verarbeitung und Interpretation von Wahrnehmungs-Differenzen ist eine der Voraussetzungen für menschliches Denken. Die Bedeutung einer Information liegt in ihrer Form und in der formalen Veränderung während des Informationsprozesses. Alles was Menschen denken, empfinden, wollen oder tun, ist Resultat von Informationsverarbeitungsprozessen.
Aus Helligkeitsunterschieden entstehen in der Informationsverarbeitung Formen, denen eine Bedeutung zugewiesen wird oder die durch Vergleich mit bereits gespeicherten Formen eingeordnet werden.
Durch das binokulare Sehen ist es erst möglich, Raum als solchen zu erleben und Distanzen richtig einzuschätzen.